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Wozu dient ein Aquariumfilter?

Von Tim Gautrey

Der Aquariumfilter reinigt das Aquarium von Schmutz und Schwebstoffen, entfernt Ammoniak und Nitrite, sowie lüftet das Wasser.

Wie funktioniert er?

Die meisten Aquariumfilter teilen sich in drei Abschnitte: biologisch, mechanisch und chemisch.

Es gibt viele verschiedene Arten von Aquariumfiltern, von Bodenfiltern, die unter dem Bodengrund eingesetzt werden, über Aufhängefilter (auch HOB genannt, vom englischen „Hang-on-back“) und sogenannte interne Powerfilter (oder Powerheadfilter) bis hin zu den externen Sumpffiltern. Alle diese Filtertypen arbeiten sehr ähnlich und alle funktionieren gut. Die Hauptkriterien bei der Entscheidung über den zu verwendenden Filtertyp sind die Beckengröße beziehungsweise die Belastung welcher das Becken ausgesetzt wird. In den Folgenden werden wir uns die verschiedenen Filtertypen näher anschauen, und dabei die jeweiligen Vor- und Nachteile erklären. Die Reihenfolge wurde nach Preis zusammengestellt, und ich werde mit den billigsten Modellen anfangen.

Einfache luftbetriebene Filter:

Box- und Schwammfilter werden mit ihren Saugnäpfen an der Beckenwand befestigt oder liegen einfach am Boden. Sie enthalten Schwamm oder Wattierung als Filtermittel, das die Abbaubakterien haust und die größeren Verschmutzungen entfernt. Diese Filter sind sehr billig, oft kosten sie bloß ein paar Euro. Das Filterungsprinzip ist sehr einfach: ein Luftstrom wird verwendet, um das Wasser durch den Filter zu pressen. Dieses Filtertyp wird vor allem in der Nachzucht angewendet, da hier ein Filter benötigt wird, der keine starken Strömungen erzeugt und daher die kleinen Fische nicht einsaugen kann. Sie sind auch als Reservefilter ideal, weil sie in nur wenigen Minuten betriebsbereit sind. Einen Filter dieser Art kann man sich aus herumliegenden Materialien sogar selbst basteln! Wer eine Luftpumpe hat, kann diesen Filter benutzen.

Nachteile:

Regelmäßige Wartung ist unerlässlich. Diese Filter können bei hoher Belastung sehr schnell mit Schmutz verstopft werden.

Für starke Filterung nicht geeignet. Diese Filter können auch in Becken mit grabenden Fischen nicht verwendet werden, da sie sehr schnell verstopft werden und nur eine beschränkte Bakterienmenge hausen können. Um sie benutzen zu können, braucht man eine Luftpumpe.

Bodenfilter:

Von den bisher erwähnten mag ich diesen Filtertyp am besten. Von allem anderen abgesehen sind sie die billigsten und am einfachsten zu wartenden Filter. Mit der Zeit haben sie an Popularität verloren, allerdings eher aus Handelsgründen, nicht wegen ihres Effizienzgrads (Händler verdienen mehr wenn sie teurere Modelle verkaufen).

Der Filter funktioniert folgendermaßen: das Wasser wird durch den Bodengrund auf dessen ganzer Oberfläche in kleine Öffnungen der Filterelemente gesaugt, wonach das gereinigte Wasser durch ein Steigrohr in der Ecke des Beckens wieder nach oben gefördert wird, entweder durch einen Ausströmer oder durch einen sogenannten Powerhead. Die Filterung findet im Bodengrund statt, indem der Kies die größeren Schwebeteilchen auffängt, wonach die im Bodengrund lebenden Bakterien gefährlichen Ammoniak und Nitrite abbauen. Wird das Steigrohr oben mit einem Aktivkohle-Filter ausgestattet, so werden auch Schwermetalle und Medikamente aus dem Wasser entfernt.

Vorteile:

Nachteile:

Interne Powerfilter:

Dieses Systemtyp ist heutzutage das mit Abstand meist verbreitete. Diese Filter gibt es in diversen Größen und Formen für den Einsatz in den meisten kleinen bis mittelgroßen Becken. Sie werden einfach mit ihren Saugnäpfen auf der Seiten- oder Hinterwand des Beckens befestigt und mit Netzstrom versorgt. Der Filter wird durch einen Impeller angetrieben, der das Wasser durch das Filtermedium saugt und dann wieder ins Becken zurücklässt.

Vorteile:

Nachteile:

Aufhänge- und Kanisterfilter:

Aufhängefilter und Kanisterfilter verbreiten sich heutzutage immer weiter. Ich habe diese beiden Filter der selben Gruppe zugeordnet, weil sie sowohl bezüglich der Performanz als auch hinsichtlich der Betriebsweise sehr ähnlich sind. Sie verwenden zwei, aus dem Becken hinausgeleitete Rohre sowie eine Pumpe zur Förderung des Wassers zum Filter, der sich hinter dem Becken oder irgendwo vom Becken entfernt befinden kann. Meistens kommen sie in einen Schrank unter dem Becken, sie können aber auch an der Wand installiert werden. Dieses Filtertyp kann je nach Hersteller viele verschiedene Filtermedien enthalten. Die Systeme sind gewöhnlicherweise auch leicht zu erweitern, so können die Filtermedien nach Bedarf gewählt werden. Die Empfehlung für diese Filter ist, ein System zu wählen, das groß genug ist um jede Stunde das zehnfache des Wasservolumens bewegen zu können. Das heißt, dass ein Becken von 100 Litern einen Filter braucht, der jede Stunde 1000 Liter Wasser bewegen kann!

Fluval 305, 1

Fluval 305, 2

Fluval 305, 3

Vorteile:

Nachteile:

Sumpffilter:

Wenngleich diese Systeme nicht unbedingt die teuersten sind, erwähne ich sie zuletzt, weil sie mit Abstand die anpassungsfähigsten sind, wobei zur Aufstellung viel Geschick und Geduld nötig ist, und die Kosten vollständig vom jeweiligen System abhängen.

Ein Sumpffilter besteht aus einem separaten Behälter – gewöhnlicherweise ein kleineres Fischbecken von 75-115 Litern – das auf Kompartimente mit verschiedenen Funktionen geteilt ist. Ein Sumpffilter kann vollständig an eigene Anforderungen angepasst werden, worüber es keine echte Leitlinien gibt. Mögliche Beispiele sind: einfache mehrstufige Filter, Filter mit internem Heizer, lebendigen Pflanzen, biologischen Zusatzstoffen usw. – die Liste ist fast unendlich.

Weil sie ans Hauptbecken angepasst werden, muss der Planung und Lokalisierung, sowie dem Bau und der beabsichtigten Verwendung viel Aufmerksamkeit zugewendet werden. Die Meisten Sumpffilter sind völlig selbstgemacht, und werden meist nur von erfahrenen Aquarianern gebaut. Außer wenn ein tatsächlicher Bedarf für diesen Filtertyp besteht, sollte man die Finger davon lassen!

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