Der Kampffisch
Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) ist ein sehr schöner Zierfisch fürs Aquarium. Seine erfolgreiche Haltung ist natürlich nur bei entsprechender Pflege möglich. Auch wenn sie nicht gerade die größten erhältlichen Fische sind, brauchen Exemplare dieser Spezies viel Raum. Ich halte in meinen Becken (40 l und 80 l) 4 Kampffische, wobei selbstverständlich jedes Becken nur ein einziges Männchen enthält. Die Aquarien sind 30 cm hoch, und die Wassertiefe beträgt zirka 27 cm von der Oberfläche des Kiesbodens.
Bei Kampffischen besteht gute Pflege aus guter Fütterung, entsprechender Wassertemperatur und Wasserhärte usw.
Üblicherweise füttere ich meine Fische mit Futter von Sera, manchmal gebe ich ihnen aber auch Frostfutter (Rinderherz). Die Wassertemperatur meiner Becken variiert zwischen 23-29 °C (Winter-Sommer), was alle Bettas lieben. Sie sind noch nie krank geworden, und auch die Nachzucht war erfolgreich. Das Wasser in meinen Becken ist ein bisschen hart und alkalisch wegen den hineingelegten Steinen und Seemuscheln (ja, ich habe Seemuscheln im Süßwasserbecken). Die Muscheln sind da um die Wasserqualität entsprechend hoch und stabil zu halten. Wenn man Seemuscheln verwendet, ist es wahrscheinlich besser alle zu verstecken, da sie zum Süßwasserbecken natürlich überhaupt nicht passen. Wie dem auch sei, alle Kampffische lieben diese Wasserbedingungen.
In meinen Becken werden überhaupt keine Chemikalien verwendet. Bis vor mehreren Monaten benutzte ich PMDD als Düngemittel, damit habe ich aber nach dem Kauf stärkerer Neonlichter aufgehört. Zurzeit sind noch in beiden Becken ein paar JBL Kugeln übrig, neue werde ich allerdings nicht mehr hineinlegen.
Also: Zurück zu den Bettas. Ihre Becken sollten mit Aquariumpflanzen bepflanzt werden – dadurch werden Wasserströmungen reduziert, und Weibchen erhalten viele Möglichkeiten zum verstecken vor aggressiven Männchen. Bei sanfter Wasserströmung und ausreichenden Pflanzen sollten Kampffische normal herumschwimmen. Enthält das Becken weniger Pflanzen als nötig, so verstecken sich alle Kampffische. Wahrscheinlich möchtest du nicht, dass deine Fische den ganzen Tag lang versteckt bleiben. Außerdem werden Pflanzen vor allem dann sehr nötig, wenn das Becken auch Jungfische enthält.
Wissenswertes zur Kampffischzucht
Kampffische zu züchten kann ein bisschen schwierig sein, mir ist es allerdings schon bei der ersten Paarung gelungen. Die Temperatur sollte nicht unter 25 °C sinken, und die Wasseroberfläche muss ruhig sein. Sehr wichtig ist auch, dem Weibchen viele Verstecke zur Verfügung zu stellen damit sie entkommen kann, wenn das Männchen anfängt sich aggressiv zu verhalten – nach den ersten 3-4 Tagen. Zu Beginn bauen sich die Kampffische ein Nest, dann kümmern sie sich um den Laich. Nachdem schon alles in Ordnung ist, fängt das Männchen an, das Weibchen zu jagen. In dieser Phase sollte man das Weibchen – außer wenn das Aquarium groß genug ist für beide Fische – in ein anderes Becken umsetzen, sonst könnte sie vom Männchen getötet werden. Mir ist das nicht passiert, da mein Becken für beide Kampffische groß genug war.
Jungfische können 2-4 Tage nach dem Schlüpfen frei schwimmen. Während dieser Zeit werden sie vom Männchen sehr sorgfältig gepflegt – zum Beispiel hilft es den Kleinen zur Oberfläche zurück zu schwimmen, falls sie aus ihr Nest fallen. Spezielles Jungfischfutter habe ich nie benutzt – bei mir bekommen auch die Kleinen das selbe wie erwachsene Kampffische. Bei täglich 3-5 Fütterungen sind die meisten Jungfische am leben geblieben.
Du solltest im Becken Ampullaria-Schnecken halten, da sie die toten Fische auffressen, wodurch die Verseuchung des Wassers im Aquarium verhindert wird. Solange nicht alle Kampffisch-Jünglinge frei schwimmen können, sollte das Wasser nicht nachgefüllt werden, weil dadurch ihr Nest zerstört werden könnte. In diesem Fall sterben dann viele Jungfische weil sie nicht lange im oberen Beckenbereich bleiben können.
Nach ein paar Wochen füllen die wachsenden Jungfische das ganze Aquarium. Größere Fische sollten aus dem Becken entfernt werden, weil sie die Jungen sonst auffressen könnten. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass sich die kleinen Kampffische vor den größeren Fischen viel zu oft verstecken müssen und dabei nicht genug fressen können – als wird das Wachsen verlangsamt und sie können nicht überleben. Friedliche Fische – Colisa Lalia, Ancistrus usw. – sind kein Problem.
Das Urheberrecht der Bilder liegt bei Laura M. Schlögl.