Aulonocara
Aulonocara ist eine afrikanische Buntbarsch-Gattung. Dieser Fisch ist auf Deutsch als Kaiserbuntbarsch bekannt. Sie sind sehr beliebt im Aquaristikhobby wegen ihren prächtigen Farben sowie auch weil sie ziemlich friedlich und leicht zu pflegen sind. Aufgrund der Variationen der Farben und anderer Charakteristiken wird zwischen über 20 bekannten Arten und Unterarten von Aulonocara unterschieden. Dieser auffällige Fisch wird auf Englisch „Peacock Cichlid“ (also Pfau-Buntbarsch) genannt wegen seiner Ähnlichkeit zum Pfau – die Körper der Männchen sind reich an prachtvollen Farben während die Weibchen eher einfach und weniger attraktiv sind.
Die Aulonocara Buntbarsche wurden früher zur Tribus Haplochromini gezählt, später aber als unabhängige Gruppe klassifiziert. Sowohl Aulonocaras als auch die Haplochromini sind friedliche, meistens im offenen Wasser lebende Fische, im starken Gegensatz zu den Mbuna Buntbarschen, welche aggressives Territorialverhalten aufweisen und in der Nähe der felsigen Klippen des Seebodens leben (der Name „Mbuna“ bedeutet „Felsenfisch“ in der Sprache die in der Umgebung des Malawisees gesprochen wird). Früher wurden alle solche Buntbarsche aus dem Malawisee, welche nicht Mbuna waren, automatisch zu den Haplochromini gezählt, so auch der Aulonocara, bis entdeckt wurde dass es sich eigentlich um eine separate Gattung der Buntbarsche handelt.
Körperbeschreibung:
Kaiserbuntbarsche können eine Körperlänge zwischen ungefähr 10-15 cm erreichen. Ihre Körperfärbung kann viele unterschiedliche Farben und Farbkombinationen aufweisen, wobei blau, orange, rot, gelb, grau, schwarz und weiß die häufigsten Farben sind. Der Körper der Kaiserbuntbarsche ist länglich, mit senkrechten Streifen. Oft hat das Gesicht eine andere Farbe als der Rest des Körpers.
Habitat:
Der Kaiserbuntbarsch stammt aus dem frischen Wasser des im großen ostafrikanischen Grabenbruch liegenden Malawisees. Diese Buntbarsche mögen vor allem das offene Wasser und die Sandböden dieses Sees, über manche Arten weiß man aber dass sie auch die Felsenklippen ab und zu gerne aufsuchen.
Wasser:
Kaiserbuntbarsche mögen hartes, alkalisches Wasser weil sie auch in ihrem natürlichen Lebensraum im Malawisee in einer solchen Umgebung leben. Sie bevorzugen pH-Werte zwischen 7,5 und 9,0 sowie Temperaturen zwischen 24 und 27°C.
Im Aquarium:
Kaiserbuntbarsche bevorzugen Beckengrößen von 200 Litern oder mehr, da sie in freier Wildbahn im offenen Wasser leben. Der ideale Bodengrund für sie hat viele Steine mit zahlreichen Höhlen im Hinter- und in den Seitenbereichen des Aquariums. Auch ein wenig Vegetation wird ins Aquarium gut passen, es müssen aber robuste Pflanzen sein, da Buntbarsche mit den Pflanzen meist etwas grob umgehen. Kaiserbuntbarsche bevorzugen Bodengründe mit ein wenig Sand, wie auch in ihrer natürlichen Umgebung. Diese Fische verhalten sich sehr verträglich zueinander und können auch mit anderen friedlichen Buntbarschen sowie Bodenbewohnern problemlos zusammen gehalten werden, man sollte sie aber nicht in die nähe solcher Fische lassen, die klein genug sind um ihnen in den Maul zu passen. Sie können den anderen Fischen gegenüber aggressiv sein wenn sie ihr Territorium verteidigen, ansonsten sind sie aber verträglich.
Ernährung:
Die Aulonocara sind omnivore und können mit verschiedenen Fertigfuttermitteln in Flocken- oder Granulatform gefüttert werden. Man sollte sie auch mit Lebend- oder Frostfutter ernähren, damit sie genügend Eiweiß bekommen. Wöchentlich ein paar Mal verfütterte rote Mückenlarven, Schnecken oder Artemia sind eine herrliche Zugabe zu ihrer Ernährung.
Geschlechtsbestimmung:
Die Kaiserbuntbarsch-Männchen entwickeln eine knallbunte Körperfärbung sobald sie die Geschlechtsreife erreichen und tragen sogenannte Eiflecken auf ihren Afterflossen. Diese Eiflecken spielen im Fortpflanzungsprozess eine sehr wichtige Rolle. Die Körperfärbung der Weibchen ist meistens bräunlich grau oder silbern. Noch nicht geschlechtsreife Männchen können von den Weibchen nur schwer unterschieden werden.
Fortpflanzung:
Aulonocara sind ovophile Maulbrüter. Das heißt, dass die Besamung und Entwicklung der Eier sowie das Schlüpfen der Jungfische im Maul des Weibchens stattfinden. Am Anfang gräbt das Männchen eine Vertiefung in den Sand des Bodengrundes. Das Weibchen legt die Eier in diese Vertiefung und nimmt sie dann ins Maul. Das Kaiserbuntbarsch-Männchen trägt sogenannte Eiflecken auf der Afterflosse. Das Weibchen denkt, es sind noch Eier da, die sie nicht aufgenommen hat und geht mit geöffnetem Maul an die Eiflecken auf der Afterflosse des Männchens. Während dessen spritzt das Männchen seine Samen aus, die so ins Maul des Weibchens gelangen, wo die Eier darauf warten, befruchtet zu werden. Das Weichen trägt die zirka 50 Eier 21 Tage lang in seinem Kehlsack. Während dieser Zeit frisst das Weibchen nichts, wodurch sie ziemlich geschwächt werden kann, also ist es eine gute Idee sie von den anderen Fischen zu trennen und in ein Einzelbecken zu legen. Nachdem die Jungfische aus den Eiern geschlüpft sind und schon frei schwimmen können, bleiben sie noch eine Zeit lang in der Nähe des Mauls ihrer Mutter, wo sie bei jedem Zeichen von Gefahr Zuflucht nehmen können. Kaiserbuntbarsche sind gute Eltern, die ihre Jungen solange pflegen bis sie alt genug sind um für sich selbst sorgen zu können.
Die Pflege der Jungfische:
Sobald die Jungfische ihren Dottersack aufgebraucht haben und aus dem Maul der Mutter herausgelassen wurden, kann man ihnen schon Jungfischfutter geben. Man kann sie mit frisch geschlüpften Artemialarven und First Bites füttern – letzteres ist ein in Pulverform erhältliches Nahrungsmittel mit hohem Nährwert. Wenn sie Gefahr ahnt, lässt die Mutter ihre kleinen zurück in ihr Maul, damit sie sich verstecken können.